[Articles] Entwicklung durch Kooperation. Instrumente und Verfahren der Sozialen Arbeit in der Psychiatrie. Einblicke in ein kooperatives Forschungs- und Entwicklungsprojekt.

Professionelle Praxis ist wesentlich – wenngleich nicht ausschliesslich – dadurch gekennzeichnet, dass sie wissenschaftliches Wissen für ihre Gestaltung nutzt. Diese Aussage ist in dieser Allgemeinheit unbestritten. Eine andere Formulierung wird in der Sozialen Arbeit schon eher Widerspruch hervorrufen, nämlich wenn die Rede davon ist, dass die professionelle Praxis wissenschaftliches Wissen «anwendet». Der Stand der Debatte in der Sozialen Arbeit zur Anwendung sozialwissenschaftlichen Wissens kann unter Rückgriff auf die «alte Verwendungsforschung» (Beck/Bonss 1989), aber auch unter Rückgriff auf den Forschungsstand zur Bildung professioneller Handlungskompetenz (vgl. Widulle 2009) so zusammengefasst werden, dass eine einfache Anwendung des wissenschaftlichen Wissens als unrealistisch ausgeschlossen werden kann. Professionelles handlungsleitendes Wissen entsteht, folgt man z. B. Dewe durch «Relationierung» verschiedener Wissensformen (vgl. Dewe 2009,2005; Dewe/Otto 1996), u. a. von «deklaratorischem» und «prozeduralem» Wissen. Oder anders formuliert: Durch «Hybridisierung» von z.B. wissenschaftlichem, rechtlichem, aber auch ethischem mit lokalem, organisationalem und spezifischem (Erfahrungs-)Wissen in den Handlungsmustern der Professionellen (vgl. Gredig/ Sommerfeld 2008).

Author(s): Peter Sommerfeld, Regula Dällenbach, Cornelia Rüegger

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