[Articles] Rassismus und Rassismuskritik in Sozialer Arbeit

Catrin Heite, Markus Textor, Annina Tischhauser

Dem Schriftsteller James Baldwin und klassischen Rassismustheorien folgend, blickt dieser Beitrag auf Soziale Arbeit als Akteurin innerhalb rassistischer Machtverhältnisse. Es wird diskutiert, welche Anforderungen und Verpflichtungen sich Sozialer Arbeit in Bezug auf Rassismus stellen, wie sich Soziale Arbeit bisher mit der Konstruktion von Andersheit auseinandersetzt, welche rassismuskritischen Forschungsergebnisse vorliegen und wie Prinzipien einer rassismuskritischen Haltung für die Soziale Arbeit entworfen werden können.

Schlüsselwörter: Rassismus, Rassismuskritik, Soziale Arbeit, rassismuskritische Hal-tung, Antidiskriminierung

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[Articles] Zur Bedeutung und Umsetzung von Interdisziplinarität im Organisationskontext der schweizerischen Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (KESB)

Evelyne Thönnissen Chase, Julia Emprechtinger

Der Begriff der Interdisziplinarität fand über eine wenig formalisierte Leitidee auf Bundesebene Eingang in die 2013 neu geschaffenen KESB. In der politischen Debatte standen strukturelle Fragen der (inter-)disziplinären Besetzung und die Organisationsform im Vordergrund. Die Umsetzung der Interdiszipli- narität erfuhr in den verschiedenen Kantonen und Regionen jedoch unterschiedliche Konturierungen je nach gewählter organisationaler Rahmung, der Anordnung der Disziplinen im Spruchkörper wie auch der konkreten Fallbearbeitung bis hin zum interdisziplinär gefassten Entscheid der Behörde. Dieser Artikel zeigt auf, dass eine interdisziplinär besetzte Behörde nicht ein Qualitätsmerkmal an sich darstellt. Es müssen auf strategischer, struktureller und kultureller Ebene der Behörde Rahmenbedingungen geschaffen werden, welche interprofessionelle Zusammenarbeit innerhalb der Behörde ermöglichen, begünstigen und sicherstellen.

Schlüsselwörter: Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden, Interdisziplinarität, Organisation, Profession, interprofessionelle Zusammenarbeit

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[Articles] Organisational eingelassene Professionalitätsansprüche: ein Plädoyer für theoretisch fundierte Einrichtungs- bzw. Angebotskonzepte

Bettina Brüschweiler & Matthias Weber

Der Artikel nimmt sich der (Weiter-)Entwicklung von Konzepten in Organisationen der Sozialen Arbeit und deren Potential für die Entwicklung und Gewährleistung von Professionalitätsansprüchen für sozialarbeiterische Praxen an. Hierfür soll der im Fachdiskurs vielfach thematisierte Widerspruch organisationaler und professioneller Ansprüche Sozialer Arbeit mit einem spezifischen Verständnis der Organisation sozialer Angebote überbrückt, und im Weiteren den Einrichtungs- bzw. Angebotskonzepten eine wichtige Rolle im Sinne einer Ermöglichungs- und Sicherungsinstanz von Professionalität zugeschrieben werden. Der im Text hergeleitete Anspruch an Einrichtungs- und Angebotskonzepte soll seine Wirkung vor allem nach innen entfalten und spezifische Professionalitätsansprüche in die Kultur der jeweiligen Organisationen einschreiben und darüber den handelnden Fachkräften eine konzeptionelle Fundierung der Einzelfallarbeit anbieten. Mit dem Text soll zum einen ein Beitrag zum Fachdiskurs zum Verhältnis von Professionalität und Organisation Sozialer Arbeit, aber auch eine Anregung für die mit Konzeptionierung von Angeboten befassten Kolleg*innen der Praxis vorgelegt werden.

Schlüsselwörter: Organisation Sozialer Arbeit, Professionalität, Konzeptentwicklung, fachliche Widerständigkeit, Einrichtungs- und Angebotskonzepte

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[Covid-19] Systemrelevanz von Hilfe und Kontrolle? Professionslogische Überlegungen zur Sozialen Arbeit in Zeiten von Covid-19

In der Covid-19 Krise ging es von Anfang an auch um die Frage, welche Bereiche der gesundheitlichen und sozialen Grundversorgung als unverzichtbar gelten. Die Praxis der Sozialen Arbeit positionierte sich umgehend als «systemrelevant». Referenziert werden damit vornehmlich Hilfe-, Schutz- und Solidaritätsnarrative. Der fachwissenschaftliche Diskurs zeigt aber, dass eine kritische Diskussion zum Kontrollmodus sozialarbeiterischer Hilfe auch in der pandemischen Situation angezeigt bleibt.

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[Articles] Réformes des formations professionnelles du domaine social : motivations, acteurs et controverses (1990 à 2005).

La formation des travailleuses et travailleurs sociaux est aujourd’hui structurée sur la base d’un modèle proposant un premier échelon de formation au niveau secondaire II, puis un deuxième au niveau tertiaire. Elle résulte de décisions politiques prises entre 1990 et 2005. La participation des organisations faîtières des écoles de travail social à la décision politique était principalement orientée vers la pérennisation de leurs offres de formation. Tout au long du processus, elles ont été confrontées à de nombreuses incertitudes quant au devenir de leurs propositions. Mais leur engagement a influencé la structuration finale de la formation et des professions du travail social.

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The professional education of social workers is now structured on the basis of a model proposing a first level of training at secondary level II, then a second level of tertiary education. This training model was institutionalized in 2005, after some 15 years of political reforms. The participation of the umbrella organisations of the schools of social work in political decision-making, was mainly oriented towards the sustainability of their training offers. Over the course of political reforms, they were confronted with many uncertainties as to the future of their proposals. But their involvement in the formulation of policy decisions has influenced the final structuring of vocational training and professions in social work.

Author(s): Olivier Grand, Benoît Renevey

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[Notes] Kooperation von Wissenschaft und Praxis unter Bedingungen von Beschleunigung? Reflexionen zur dialogischen Wissensgenese im Rahmen des Projekts Wissenslandschaft Fremdplatzierung – WiF.swiss

Unter Bedingungen von Beschleunigung wird die Anforderung an Wissenschaft, Innovationen in und mit der Praxis Sozialer Arbeit zu erzeugen, (noch) stärker. Das Projekt «Wissenslandschaft Fremdplatzierung» (WiF.swiss) hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Herausforderungen in der Kinder- und Jugendhilfe so zu begegnen, dass die professionellen Ansprüche sowie die jungen Menschen im Fokus der Qualitätsdiskussion bleiben. Hierfür soll der Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis interaktiv und somit auch durchlässiger werden. In diesem Beitrag wird diskutiert, inwieweit WiF.swiss diesen Ansprüchen gerecht werden kann – theoretisch wie auch konkret am Beispiel der gelingenden Zusammenarbeit von Fachpersonen.

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Under the conditions of acceleration, requirements for science to generate innovations in and with the practice of social work becomes (even) stronger. The pro- ject «Wissenslandschaft Fremdplatzierung» (WiF.swiss) aims to meet these challenges in child and youth care by putting both professional demands and young people’s needs in the centre of quality discussion. For this purpose, the dialogue between science and practice shall become more innovative, interactive and thus more permeable. This article discusses the extent to which WiF.swiss can meet these demands – both theoretically and concretely, using the example of successful cooperation between professionals.

Author(s): Stefan Eberitzsch, Samuel Keller

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[Articles] L’innovation en travail social. Un objet à définir et des processus à caractériser.

Comment définir et caractériser l’innovation sociale dans le champ du travail social? Conçue comme une alternative à l’approche technologique, l’innovation sociale conceptualise la mise en œuvre de projets à fort impact social pour renforcer l’idéal démocratique. Pourtant, à travers la littérature francophone, cette référence ne bénéficie pas d’une importante conception endogène au travail social et demeure à ce titre suspecte pour les acteurs et actrices de ce champ professionnel. Pourtant, une littérature internationale choisie permet de montrer que le concept d’innovation en travail social intègre une tentative d’articuler des réponsesnouvelles du travail social, face à des défis sociaux en constante évolution, tout en renforçant la continuité des valeurs de ce champ professionnel. Cet article est une proposition de caractériser les projets d’innovation en travail social, dans une optique d’opérationnaliser cette référence au service des travailleurs sociaux et des travailleuses sociales, mais aussi de personnes qui en bénéficient.

Author(s): Stéphane Rullac

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[Articles] Choc des savoirs, choc des temporalités, choc des pratiques? Une mise en perspective philosophique du dispositif de santé mentale contemporain.

Nous proposons dans ce texte une mise en perspective du dispositif de santé mentale contemporain et de certains des enjeux qui y sont liés, éthiques, politiques mais aussi sociétaux. Nous cherchons à interroger ce lieu en nous appuyant sur différents penseurs issus de la philosophie – Foucault, Dewey, Rosa, entre autres. Il s’agit avant tout d’une approche philosophique, qui prend pour appui notre propre pratique actuelle de travailleur social en santé mentale. Notre terrain d’enquête est ici notre terrain de praticien, observations et analyses allant de pair avec notre participation en tant qu’acteur au sein d’un dispositif particulier. Nous cherchons donc, depuis l’intérieur même du milieu étudié à penser de manière plus générale le dispositif de santé mentale contemporain.

Author(s): Thierry Gutknecht

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[Articles] Der Bildungsbegriff in der Sozialen Arbeit. Eine Standortbestimmung.

Es besteht ein reger Fachdiskurs um den Bildungsbegriff in der Sozialen Arbeit, allerdings droht ihm so auch die Gefahr, dass er zu einem undurchsichtigen Gebilde wird. Um dem entgegen zu wirken, unternimmt dieser Beitrag ein Klärungsversuch basierend auf einer systematischen Literaturrecherche. Handbücher und Fachlexika der Sozialen Arbeit und der Erziehungswissenschaft werden als repräsentatives Wissen der Fachgemeinschaft behandelt und die darin enthaltenen Ausführungen zum Bildungsbegriff einander gegenübergestellt. Diese Klärungsversuche lassen sich zu drei Definitionszugängen verdichten: historisch-gesellschaftlich, formal-deskriptiv und abgrenzend-differenzierend. Basierend auf dieser verdichteten Systematisierung lässt sich die Verortung des Begriffs für die Soziale Arbeit herleiten, die sich aus dem Verhältnis von Gesellschaft und Individuum, aus dem Diskurs über die verschiedenen Arten bzw. Konzepten von Bildung und deren Initiierung ergibt.

Author(s): Karin A. Stadelmann, Marius Metzger

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[Articles] Nichts geht ohne Jugendpartizipation – aber welche Erwartungen werden damit eigentlich verknüpft?

Mit dem totalrevidierten Kinder- und Jugendförderungsgesetz von 2011/2013 verfolgt der Bund eine möglichst breitflächige Förderung von Kinder- und Jugendpartizipation. Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit der Frage, welche Partizipationsvorstellungen in die Strategie der Kinder- und Jugendpolitik eingeflossen sind und wie sich diese direkt oder indirekt in der Offenen Jugendarbeit manifestieren. Auf Grundlage einer kritischen Diskursanalyse von Schlüsseltexten der nationalen Jugendpolitik werden zentrale Partizipationsvorstellungen herausgearbeitet. In einem zweiten Teil werden entlang von Expertinnen und Experten-Interviews das Selbstverständnis und die Praxis der Offenen Jugendarbeit am Beispiel der Stadt Zürich beleuchtet. Abschliessend wird der Zusammenhang zwischen dem jugendpolitischen Diskurs und dem professionellen Selbstverständnis hergestellt.

Author(s): Christian Reutlinger, Annegret Wigger, Julia Reiner

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