Call: Post-Humanismus und Soziale Arbeit? Empirische und theoretische Erkundungen. / Call: Post-humanisme et travail social ? Explorations empiriques et théoriques. / Call: Post-humanism and Social Work? Empirical and theoretical explorations.
30 (2/2022) wurde veröffentlicht, 31 (2023) OnlineFirst, Calls, Veranstaltungen / 30 (2/2022) a été publié, 31 (2023) OnlineFirst, Calls, Evénéments / 30 (2/2022) è stato pubblicato, 31 (2023) OnlineFirst, Calls, Eventi
Markus Steffen, Martina Koch und Rahel Bühler
Der Artikel geht der Bedeutung von Hausbesuchen in kindes- und erwachsenenschutzrechtlichen Abklärungen nach. In der Studie wurden drei Regionen in der Deutschschweiz mit einem an der Grounded Theory orientierten Vorgehen untersucht. Die Analyse von Interviews mit Fachkräften, Falldossiers und teilnehmenden Beobachtungen zeigt, dass sich die Abklärungsarbeit mit Michael Lipskys Konzept der Street-Level Bureaucracy als eine Ermessensarbeit fassen lässt. Der rechtlich-organisationale Rahmen räumt den einzelnen Abklärenden hohes Ermessen in Bezug auf ihr Vorgehen ein. Der Zeitpunkt und die Art der Durchführung von Hausbesuchen variieren, insbesondere weil Abklärende versuchen, einen kooperativen Zugang in die Privatheit zu finden. Der Hausbesuch fungiert dabei als ein Blick in eine private Hinterbühne, mit dem ein gewisses Objektivitätsversprechen verknüpft wird. Gleichzeitig zeigen sich Prozeduren, die der Kontrolle einer grundlegenden Subjektivität in der Wahrnehmung der Privatheit von Bürger:innen dienen.
Schlüsselwörter: Kindesschutz, Erwachsenenschutz, Hausbesuche, Ermessen, Abklärungen
Der Artikel geht der Bedeutung von Hausbesuchen in kindes- und erwachsenenschutzrechtlichen Abklärungen nach. In der Studie wurden drei Regionen in der Deutschschweiz mit einem an der Grounded Theory orientierten Vorgehen untersucht. Die Analyse von Interviews mit Fachkräften, Falldossiers und teilnehmenden Beobachtungen zeigt, dass sich die Abklärungsarbeit mit Michael Lipskys Konzept der Street-Level Bureaucracy als eine Ermessensarbeit fassen lässt. Der rechtlich-organisationale Rahmen räumt den einzelnen Abklärenden hohes Ermessen in Bezug auf ihr Vorgehen ein. Der Zeitpunkt und die Art der Durchführung von Hausbesuchen variieren, insbesondere weil Abklärende versuchen, einen kooperativen Zugang in die Privatheit zu finden. Der Hausbesuch fungiert dabei als ein Blick in eine private Hinterbühne, mit dem ein gewisses Objektivitätsversprechen verknüpft wird. Gleichzeitig zeigen sich Prozeduren, die der Kontrolle einer grundlegenden Subjektivität in der Wahrnehmung der Privatheit von Bürger:innen dienen.
Schlüsselwörter: Kindesschutz, Erwachsenenschutz, Hausbesuche, Ermessen, Abklärungen
Benedikt Hassler & Christophe Roulin
In der mikrohistorischen aktenbasierten Fallanalyse wird rekonstruiert, wie Joachim Waser, ein armer Bürger, im Jahr 1835 an die Stadtzürcher Armenpflege gelangt und von dieser über mehrere Jahre hinweg unterstützt wird. Die Armenpflege klassifiziert Waser als arbeitsfähig und versucht ihm nach allen Kräften eine Arbeitsstelle zu vermitteln. Die Arbeitsintegration gelingt trotz verschiedener Massnahmen nicht, weshalb Waser eine moralische Karriere der Armut durchläuft, die durch Anpassungen, soziale Degradierung und den Verlust verschiedener Rechte gekennzeichnet ist.
Schlüsselwörter: Armut, Armenpflege, Mikrogeschichte, 1830/1840, Zürich
In der mikrohistorischen aktenbasierten Fallanalyse wird rekonstruiert, wie Joachim Waser, ein armer Bürger, im Jahr 1835 an die Stadtzürcher Armenpflege gelangt und von dieser über mehrere Jahre hinweg unterstützt wird. Die Armenpflege klassifiziert Waser als arbeitsfähig und versucht ihm nach allen Kräften eine Arbeitsstelle zu vermitteln. Die Arbeitsintegration gelingt trotz verschiedener Massnahmen nicht, weshalb Waser eine moralische Karriere der Armut durchläuft, die durch Anpassungen, soziale Degradierung und den Verlust verschiedener Rechte gekennzeichnet ist.
Schlüsselwörter: Armut, Armenpflege, Mikrogeschichte, 1830/1840, Zürich
Andrea Zumbrunn, Nadja Hess, Maria Solèr, Matthias Hüttemann, Peter Sommerfeld & Simon Süsstrunk
Klinische Sozialarbeitende arbeiten darauf hin, dass Klient:innen trotz gesundheitlicher Einschränkungen eine möglichst hohe Lebensqualität bewahren oder wiedergewinnen können. In einer explorativen Studie wurde untersucht, wie sich die durchschnittliche subjektive Lebensqualität von Klient:nnen verändert und inwiefern einzelne Faktoren die Veränderungen miterklären können. Trotz teilweiser starker Einschränkungen hat sich bei rund der Hälfte der Klient:innen die Lebensqualität in einem klinisch signifikanten Ausmass gesteigert. Ein signifikanter Einflussfaktor in diesem Zusammenhang sind realisierbare, subjektiv relevante Ziele.
Schlüsselwörter: Klinische Sozialarbeit, subjektive Lebensqualität, Verwirklichungschancen, Intervention, Veränderungsmessung
Klinische Sozialarbeitende arbeiten darauf hin, dass Klient:innen trotz gesundheitlicher Einschränkungen eine möglichst hohe Lebensqualität bewahren oder wiedergewinnen können. In einer explorativen Studie wurde untersucht, wie sich die durchschnittliche subjektive Lebensqualität von Klient:nnen verändert und inwiefern einzelne Faktoren die Veränderungen miterklären können. Trotz teilweiser starker Einschränkungen hat sich bei rund der Hälfte der Klient:innen die Lebensqualität in einem klinisch signifikanten Ausmass gesteigert. Ein signifikanter Einflussfaktor in diesem Zusammenhang sind realisierbare, subjektiv relevante Ziele.
Schlüsselwörter: Klinische Sozialarbeit, subjektive Lebensqualität, Verwirklichungschancen, Intervention, Veränderungsmessung
Call for Proposals – Gastherausgabe eines thematischen Dossiers in der Schweizerischen Zeitschrift für Soziale Arbeit (Publikation 2025) / Call for Proposals – Guest editor d'un dossier thématique dans la Revue Suisse de Travail Social (Publication 2025)
Heft 29 (1/2022) veröffentlicht, 30 (2/2022) OnlineFirst, Call, Änderung der Open Access Lizenz / Numéro 29 (1/2022) a été publié, 30 (2/2022) OnlineFirst, Call, changement de license Open Access / Numero 29 (1/2022) pubblicato, 30 (2/2022) OnlineFirst, Call, cambiamento di licenza Open Access
Call: In gesellschaftlichen Widersprüchen. Kontext und Geschichte der Sozialen Arbeit. / Call: Au cœur des contradictions sociales. Contexte et histoire du travail social. / Call: Al centro delle contraddizioni sociali. Contesto e storia del lavoro sociale.
Zuzanna Kita, Sigrid Haunberger, Daniela Wirz, Fiona Gisler
Die Arbeitsintegration von benachteiligten Menschen in der Schweiz leistet einen Beitrag, um einem gesellschaftlich relevanten Problem entgegenzuwirken. Dieser Artikel soll eine kontext-mechanismus-basierte Wirkungsforschung stimulieren, die nicht nur danach fragt, ob Unterstützungsprozesse wirken, sondern auch die auslösenden Wirkfaktoren in den Blick nimmt. Dazu wurden Fachpersonen aus der Arbeitsintegration aus der Deutschschweiz qualitativ befragt. Die Analyse hat fallübergreifende Wirkfaktoren identifiziert, die in einem heuristischen Wirkungsmodell gebündelt wurden. Dieses mag Organisationen der Arbeitsintegration als Ausgangsbasis dienen, um eigene Wirkungsannahmen sichtbar zu machen.
Schlüsselwörter: Arbeitsintegration, Wirkungsforschung, Wirkungsmodell, realistische Evaluation, Kontext-Mechanismus-Outcome
Die Arbeitsintegration von benachteiligten Menschen in der Schweiz leistet einen Beitrag, um einem gesellschaftlich relevanten Problem entgegenzuwirken. Dieser Artikel soll eine kontext-mechanismus-basierte Wirkungsforschung stimulieren, die nicht nur danach fragt, ob Unterstützungsprozesse wirken, sondern auch die auslösenden Wirkfaktoren in den Blick nimmt. Dazu wurden Fachpersonen aus der Arbeitsintegration aus der Deutschschweiz qualitativ befragt. Die Analyse hat fallübergreifende Wirkfaktoren identifiziert, die in einem heuristischen Wirkungsmodell gebündelt wurden. Dieses mag Organisationen der Arbeitsintegration als Ausgangsbasis dienen, um eigene Wirkungsannahmen sichtbar zu machen.
Schlüsselwörter: Arbeitsintegration, Wirkungsforschung, Wirkungsmodell, realistische Evaluation, Kontext-Mechanismus-Outcome
Lukas Neuhaus
Zum Buch von Herbert Effinger (2021). Soziale Arbeit im Ungewissen. Mit Selbstkompetenz aus Eindeutigkeitsfallen. Beltz Juventa.
Zum Buch von Herbert Effinger (2021). Soziale Arbeit im Ungewissen. Mit Selbstkompetenz aus Eindeutigkeitsfallen. Beltz Juventa.