Brigitte Rückstuhl, Elisabeth Ryter (2017). Von der Seuchenpolizei zu Public Health. Öffentliche Gesundheit in der Schweiz seit 1750. Zürich: Chronos Verlag.
Author(s): Mathias Lindenau
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Brigitte Rückstuhl, Elisabeth Ryter (2017). Von der Seuchenpolizei zu Public Health. Öffentliche Gesundheit in der Schweiz seit 1750. Zürich: Chronos Verlag.
Author(s): Mathias Lindenau
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Es besteht ein reger Fachdiskurs um den Bildungsbegriff in der Sozialen Arbeit, allerdings droht ihm so auch die Gefahr, dass er zu einem undurchsichtigen Gebilde wird. Um dem entgegen zu wirken, unternimmt dieser Beitrag ein Klärungsversuch basierend auf einer systematischen Literaturrecherche. Handbücher und Fachlexika der Sozialen Arbeit und der Erziehungswissenschaft werden als repräsentatives Wissen der Fachgemeinschaft behandelt und die darin enthaltenen Ausführungen zum Bildungsbegriff einander gegenübergestellt. Diese Klärungsversuche lassen sich zu drei Definitionszugängen verdichten: historisch-gesellschaftlich, formal-deskriptiv und abgrenzend-differenzierend. Basierend auf dieser verdichteten Systematisierung lässt sich die Verortung des Begriffs für die Soziale Arbeit herleiten, die sich aus dem Verhältnis von Gesellschaft und Individuum, aus dem Diskurs über die verschiedenen Arten bzw. Konzepten von Bildung und deren Initiierung ergibt.
Author(s): Karin A. Stadelmann, Marius Metzger
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L’essai soulève une série de questions fondamentales et restitue l’expérience du service social en Italie dans une perspective de genre. Il met en évidence l’influence du leadership féminin dans la fondation et dans le développement du service social, analyse la définition de cette profession foncièrement féminine durant la période fasciste et s’intéresse à la continuité ainsi qu’aux ruptures entre les expériences de formation durant l’époque libérale, fasciste et républicaine. Enfin, il souligne le rôle central joué par des assistantes sociales et par certaines individualités réformatrices dans l’évolution du service social italien, et dans celle du travail social decommunauté de manière plus générale.
Author(s): Elisabetta Vezzosi
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Wenn von Missbrauch im Kontext der Invalidenversicherung (IV) oder anderer Zweige des Systems sozialer Sicherung in der Schweiz gesprochen wird, dann verbindet man damit – beeinflusst durch die vorherrschenden politischen und medialen Diskurse – in erster Linie durch Klientinnen und Klienten rechtswidrig bezogene oder erschlichene Leistungen. Im Zentrum der Debatten steht dementsprechend der Versicherungsmissbrauch in einem rechtlichen Sinne. Breite mediale Rezeption und beachtliche Erfolge feierte eine im Umfeld der 5. Revision des Bundesgesetzes über die Invalidenversicherung (IVG) von Nationalrat Blocher 2003 losgetretene Diskussion zur «Scheininvalidität» (APS 2003, S. 229), die in eine parlamentarische Motion der Fraktion der Schweizerischen Volkspartei (SVP) mündete (Amtl. Bull. NR 2003.3 Beilagen, S. 595f.). Das aktuelle sozialstaatliche Paradigma der Aktivierung ist einem Diskurs, der auf die Verfehlungen der Betroffenen zielt, zuträglich: Einerseits wird auf die Eigenverantwortung der Klientinnen und Klienten abgestellt. Andererseits geht die Tendenz hin zu Leistungs- kürzungen sowie kontrollierenden und disziplinierenden Massnahmen.
Zunächst führt ein kurzer historischer Abriss zur Entstehung der IV zum Thema hin. Im darauffolgenden Abschnitt werden Missbrauchsdebatten, die noch vor der Einführung der IV geführt wurden, dargestellt. Die Missbrauchsdebatten nach der Implementierung der IV1960 werden in drei Phasen beleuchtet – 1960er und frühe 1970er Jahre, 1970er Jahre, zuletzt 1980er und 1990er Jahre-bevor in den Schlussfolgerungen die Resultate mit einem Blick auf die heutigen Verhältnisse zusammengefügt werden sollen.
Author(s): Alan Canonica
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Dieser Aufsatz gibt Inhalt und Befunde einer qualitativen Studie über die biografische Erfahrung von Menschen wieder, die als Heranwachsende in der Schweiz der 1930er- bis 1950er-Jahre «verdingt» wurden. Der Begriff der «Verdingung» bezeichnet die Fremdplatzierung von Kindern, die für ihre Arbeitsleistung Kost und Logis erhielten, während die Pflegefamilie für die Aufnahme des fremden Kindes finanziell entschädigt wurde. Welche Bedeutung die Verdingung für die Betroffenen hatte und wie sie ihr ganzes Leben geprägt hat, war die zentrale Frage der nachfolgend in zusammen- gefasster Form vorgestellten Studie. Darin wurden fünf Lebensgeschichten kontrastiv verglichen und analysiert, die in narrativen Interviews erfasst und mit biografischen Methoden rekonstruiert wurden. Die Studie zeigt, wie Menschen, die in ihrer Kindheit und Jugend verdingt wurden, zeitlebens auf der Suche nach «Normalität» waren – nach elementarer sozialer Achtung, Zugehörigkeit und emotionaler Sicherheit. Das Selbstverständliche des gelebten Alltags, das unter normalen Umständen in der primären Sozialisation vermittelt wird, blieb diesen Kindern vorenthalten und liess sie lebenslang danach suchen.
Author(s): Daniela Freisler-Mühlemann
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In der Schweiz hat der Trennungsdiskurs «Grundlagenforschung versus angewandte Forschung» mit der Bildung von Fachhochschulen in den 1990er Jahren eine Renaissance erfahren. Der vorliegende Beitrag skizziert die Entwicklung des Diskurses seit Beginn des 20. Jahrhunderts, zeigt seine drei grundlegenden Positionen auf und diskutiert, wie dieser Trennungsdiskurs zugleich trennt und eint.
Author(s): Anna Maria Riedi
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Von der Krise der Sozialpädagogik, und zwar bezüglich Theorie, Begriff sowie Identität (Grubenmann 2007), von kollektiver sozialpädagogischer Depression (Niemeyer 1999) und dem Leiden des unverstandenen deutschen Sozialpädagogen (Andresen 2001) war vor ein paar Jahren allenthalben die Rede. Im Zuge dieses Lamentos hat die Sozialpädagogik ihre Geschichte neu entdeckt und haben historische Fragestellungen vor dem Hintergrund disziplintheoretischer und -politischer Diskussionen einen neuen Stellenwert erhalten.
Author(s): Esther Berner
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Nach Grubenmann (2007, S. 203) steckt die historische Forschung der Sozialen Arbeit in der Schweiz noch in den Kinderschuhen und ist nach wie vor auf interdisziplinäre und international vergleichende Forschungsergebnisse angewiesen. Fehlt zudem bisher für die (deutschsprachige) Schweiz eine Gesamtdarstellung der Geschichte der Sozialen Arbeit auf ihrem Weg zu einer Profession, so wurde dennoch diehistorische Entwicklung der Sozialen Arbeit in vielen Detailstudien abgehandelt (u. a. Hauss 1995, Ramsauer 2000, Crespo 2001, Grubenmann 2007). Dabei wurden in unterschiedlicher Intensität ideengeschichtliche Bezüge zum realgeschichtlichen Verlauf in Beziehung gesetzt. Gleichwohl sind explizit ideengeschichtliche Veror- tungen zur Entwicklung der Sozialen Arbeit wenig präsent. Hier bleiben aus dem deutschen Sprachraum die Arbeiten von Scherpner (1962), Wendt (1995), Thole/Galukse/Gängler (1998) und Engelke/Borrmann/Spatscheck (2008) Ausnahmen.
Author(s): Mathias Lindenau
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Alice Salomon gilt als eine der Begründerinnen der beruflichen Sozialen Arbeit. Sie hat Grundlagen für die Soziale Arbeit in Theorie und Praxis wie für die Ausbildung gelegt und war eine einflussreiche Sozialreformerin und Feministin. Ihre historische Bedeutung wurde infolge der Verdrängung der NS-Geschichte lange Jahre verkannt und die anhaltende Relevanz ihres Werkes für Ausbildung und Konzepte der Sozialen Arbeit blieben unent- deckt. Vor dem Hintergrund ihrer Wieder- bzw. Neuentdeckung in den 1980er Jahren schien es sinnvoll und notwendig, ihr weit verstreutes Werk der wissenschaftlichen Diskussion zugängig und verfügbar zu machen und der Rezeption eine breitere und verbesserte Grundlage zu geben. Diesem Ziel dient die dreibändige annotierte Neuherausgabe einer repräsentativen Auswahl aus ihren Schriften. Darüber hinaus leistet sie einen Beitrag zur Erschliessung der Schriften, deren spezifische Bedeutung gerade auch für gegenwärtige wissenschaftliche wie politische Auseinandersetzungen über soziale Entwicklungen und Soziale Arbeit nicht so sehr in der Vielfalt der von ihr bearbeiteten Themen liegt, sondern im Besonderen in der Weise, wie Alice Salomon Themen und Konflikte aufgreift, darstellt, analysiert und vermittelt.
Author(s): Adriane Feustel
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In ihren programmatischen Ausführungen über «die Ausbildung zur sozialen Berufsarbeit» (Salomon 2000, S. 461 ff.), die Alice Salomon neun Jahre nach der Gründung der ersten Ausbildungsstätte in Berlin veröffentlicht, stellt sie eines klar: Das entscheidende Fundament, auf dem sich Soziale Arbeit als Beruf überhaupt hat entwickeln können, wurde von den Sozialen Frauenschulen gelegt, die – so die Pionierin der deutschen Sozialarbeit – erst entsprechende Maßstäbe für berufliches Können gesetzt haben. Damit hebt sie den außerordentlichen Stellenwert einer vom gemäßigten Teil der bürgerlichen Frauenbewegung entworfenen Bildungskonzeption hervor, die den Entwurf der Sozialen Arbeit als auch die Architektur der Ausbildung bis in die Gegenwart geprägt hat. Diese war vor allem darauf ausgerichtet, Frauen einen Zugang zur ehrenamtlichen und beruflichen Fürsorge zu eröffnen.
Author(s): Walburga Hoff
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