[Articles] Wie Joachim Emanuel Waser zum «Armen» wurde. Eine Fallanalyse zur moralischen Karriere eines Armen in der Stadt Zürich (1835–1847)

Benedikt Hassler & Christophe Roulin

In der mikrohistorischen aktenbasierten Fallanalyse wird rekon­struiert, wie Joachim Waser, ein armer Bürger, im Jahr 1835 an die Stadtzürcher Armenpflege gelangt und von dieser über mehrere Jahre hinweg unterstützt wird. Die Armenpflege klassifiziert Waser als arbeitsfähig und versucht ihm nach allen Kräften eine Arbeitsstelle zu vermitteln. Die Arbeitsintegration gelingt trotz ver­schiedener Massnahmen nicht, weshalb Waser eine moralische Karriere der Armut durchläuft, die durch Anpassungen, soziale Degradierung und den Verlust verschie­dener Rechte gekennzeichnet ist.

Schlüsselwörter: Armut, Armenpflege, Mikrogeschichte, 1830/1840, Zürich

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[Articles] Obstacles au développement d’un instrument pour lutter contre le non-recours aux prestations sociales sous condition de ressources en Suisse romande

Anne-Cécile Leyvraz, Jean-Pierre Tabin, Camille Pellaton, Boris Fritscher, Ulysse Rosselet & Cedric Gaspoz

En Suisse comme ailleurs, de nombreuses personnes ne reçoivent pas tou­ tes les prestations sociales auxquelles elles auraient droit. Lors de la mise en œuvre d’un projet de recherche appliquée visant à lutter contre le non­recours, il a été pos­ sible d’identifier trois obstacles (fédéralisme, dépendance au sentier et propriété du problème) au développement d’un instrument pour lutter contre le non­recours. Ils sont étudiés tour à tour dans le cadre de cet article.

Mots-clés : Non-recours, prestations sociales, informatique décisionnelle, citoyenneté sociale

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[Articles] Le plaisir dans l’alimentation de fin de vie : dilemmes de l’accompagnement des personnes en situation de handicap

Amélie Rossier & Marc-Antoine Berthod

Lorsque les personnes en situation de handicap sont en fin de vie, la mission des éducatrices et éducateurs sociaux se modifie : leur accompagnement intègre une approche palliative, notamment centrée sur l’amélioration de la qualité de vie et sur la notion d’alimentation plaisir. Cet article est basé sur une recherche menée auprès de professionnel·le·s de l’intervention sociale en institution et de l’approche palliative. Il décrit les dilemmes auxquels font face ces professionnel·le·s au moment d’adapter leur mission éducative et montre les tensions qui paramètrent voire limi­tent leur intervention et leur volonté de faire plaisir aux bénéficiaires à travers les pratiques alimentaires.

Mots-clés : Accompagnement socio-éducatif, handicap, alimentation, fin de vie, approche palliative

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[Call] Call for proposals (until 31.05.2023)

Call for Proposals – Gastherausgabe eines thematischen Dossiers in der Schweizerischen Zeitschrift für Soziale Arbeit (Publikation 2025) / Call for Proposals – Guest editor d'un dossier thématique dans la Revue Suisse de Travail Social (Publication 2025)

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[Call] Call for papers (until 31.01.2023)

Call: In gesellschaftlichen Widersprüchen. Kontext und Geschichte der Sozialen Arbeit. / Call: Au cœur des contradictions sociales. Contexte et histoire du travail social. / Call: Al centro delle contraddizioni sociali. Contesto e storia del lavoro sociale.

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[Articles] L’« environnementalisation » du travail social : enjeux pour la formation et la pratique face à la crise climatique

Tristan Loloum, Marion Repetti, Alexandre Santos

La crise écologique et climatique induit de nouvelles formes d’inégalités socio-environnementales. Pourtant, environnement et climat constituent encore des points aveugles des formations et métiers du travail social. Comment l’expliquer? Dans cet article, nous émettons l’hypothèse que la persistance de modes de pensée et d’action étatique proprement «modernes» retardent l’institutionnalisation d’un «travail social environnemental» et exprimons des recommandations pour rendre les enjeux environnementaux plus présents dans la formation et la pratique en travail social.

Mots-clés : travail social environnemental, développement social local, sciences sociales, modernité

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[Articles] Wirkungsannahmen sichtbar machen: Konstruktion eines kontext-mechanismus-basierten Wirkungsmodells in der Arbeitsintegration

Zuzanna Kita, Sigrid Haunberger, Daniela Wirz, Fiona Gisler

Die Arbeitsintegration von benachteiligten Menschen in der Schweiz leistet einen Beitrag, um einem gesellschaftlich relevanten Problem entgegenzuwirken. Dieser Artikel soll eine kontext-mechanismus-basierte Wirkungsforschung stimulieren, die nicht nur danach fragt, ob Unterstützungsprozesse wirken, sondern auch die auslösenden Wirkfaktoren in den Blick nimmt. Dazu wurden Fachpersonen aus der Arbeitsintegration aus der Deutschschweiz qualitativ befragt. Die Analyse hat fallübergreifende Wirkfaktoren identifiziert, die in einem heuristischen Wirkungsmodell gebündelt wurden. Dieses mag Organisationen der Arbeitsintegration als Ausgangsbasis dienen, um eigene Wirkungsannahmen sichtbar zu machen.

Schlüsselwörter: Arbeitsintegration, Wirkungsforschung, Wirkungsmodell, realistische Evaluation, Kontext-Mechanismus-Outcome

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[Articles] Rassismus und Rassismuskritik in Sozialer Arbeit

Catrin Heite, Markus Textor, Annina Tischhauser

Dem Schriftsteller James Baldwin und klassischen Rassismustheorien folgend, blickt dieser Beitrag auf Soziale Arbeit als Akteurin innerhalb rassistischer Machtverhältnisse. Es wird diskutiert, welche Anforderungen und Verpflichtungen sich Sozialer Arbeit in Bezug auf Rassismus stellen, wie sich Soziale Arbeit bisher mit der Konstruktion von Andersheit auseinandersetzt, welche rassismuskritischen Forschungsergebnisse vorliegen und wie Prinzipien einer rassismuskritischen Haltung für die Soziale Arbeit entworfen werden können.

Schlüsselwörter: Rassismus, Rassismuskritik, Soziale Arbeit, rassismuskritische Hal-tung, Antidiskriminierung

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[Articles] Zur Bedeutung und Umsetzung von Interdisziplinarität im Organisationskontext der schweizerischen Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (KESB)

Evelyne Thönnissen Chase, Julia Emprechtinger

Der Begriff der Interdisziplinarität fand über eine wenig formalisierte Leitidee auf Bundesebene Eingang in die 2013 neu geschaffenen KESB. In der politischen Debatte standen strukturelle Fragen der (inter-)disziplinären Besetzung und die Organisationsform im Vordergrund. Die Umsetzung der Interdiszipli- narität erfuhr in den verschiedenen Kantonen und Regionen jedoch unterschiedliche Konturierungen je nach gewählter organisationaler Rahmung, der Anordnung der Disziplinen im Spruchkörper wie auch der konkreten Fallbearbeitung bis hin zum interdisziplinär gefassten Entscheid der Behörde. Dieser Artikel zeigt auf, dass eine interdisziplinär besetzte Behörde nicht ein Qualitätsmerkmal an sich darstellt. Es müssen auf strategischer, struktureller und kultureller Ebene der Behörde Rahmenbedingungen geschaffen werden, welche interprofessionelle Zusammenarbeit innerhalb der Behörde ermöglichen, begünstigen und sicherstellen.

Schlüsselwörter: Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden, Interdisziplinarität, Organisation, Profession, interprofessionelle Zusammenarbeit

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[Reviews] Esther Abplanalp, Salvatore Cruceli, Stephanie Disler, Caroline Pulver & Michael Zwilling (2020). Beraten in der Sozialen Arbeit. Eine Verortung zentraler Beratungs­ anforderungen. Haupt­Verlag/UTB.

Martina Hörmann

Zum Buch von Esther Abplanalp, Salvatore Cruceli, Stephanie Disler, Caroline Pulver & Michael Zwilling (2020). Beraten in der Sozialen Arbeit. Eine Verortung zentraler Beratungs­ anforderungen. Haupt­Verlag/UTB.

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[Reviews] Anne-Cécile Leyvraz, Raphaël Rey, Damian Rosset & Robin Stünzi (2020). Asile et Abus – Regards pluridisciplinaires sur un discours dominant. Asyl und Missbrauch – Multidisziplinäre Perspektiven auf einen vorherrschenden Diskurs. Seismo.

Stefanie Kurt

Zum Buch von Anne-Cécile Leyvraz, Raphaël Rey, Damian Rosset & Robin Stünzi (2020). Asile et Abus – Regards pluridisciplinaires sur un discours dominant. Asyl und Missbrauch – Multidisziplinäre Perspektiven auf einen vorherrschenden Diskurs. Seismo.

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[Reviews] Esteban Piñeiro, Martina Koch & Nathalie Pasche (2021). Un/doing Ethnicity im öffent­lichen Dienst. Ethnografien zum ethnischen Differenzieren am Beispiel von Jugendamt und Polizei. Seismo.

Barbara Waldis

Zum Buch von Esteban Piñeiro, Martina Koch & Nathalie Pasche (2021). Un/doing Ethnicity im öffent­lichen Dienst. Ethnografien zum ethnischen Differenzieren am Beispiel von Jugendamt und Polizei. Seismo.

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[Articles] Organisational eingelassene Professionalitätsansprüche: ein Plädoyer für theoretisch fundierte Einrichtungs- bzw. Angebotskonzepte

Bettina Brüschweiler & Matthias Weber

Der Artikel nimmt sich der (Weiter-)Entwicklung von Konzepten in Organisationen der Sozialen Arbeit und deren Potential für die Entwicklung und Gewährleistung von Professionalitätsansprüchen für sozialarbeiterische Praxen an. Hierfür soll der im Fachdiskurs vielfach thematisierte Widerspruch organisationaler und professioneller Ansprüche Sozialer Arbeit mit einem spezifischen Verständnis der Organisation sozialer Angebote überbrückt, und im Weiteren den Einrichtungs- bzw. Angebotskonzepten eine wichtige Rolle im Sinne einer Ermöglichungs- und Sicherungsinstanz von Professionalität zugeschrieben werden. Der im Text hergeleitete Anspruch an Einrichtungs- und Angebotskonzepte soll seine Wirkung vor allem nach innen entfalten und spezifische Professionalitätsansprüche in die Kultur der jeweiligen Organisationen einschreiben und darüber den handelnden Fachkräften eine konzeptionelle Fundierung der Einzelfallarbeit anbieten. Mit dem Text soll zum einen ein Beitrag zum Fachdiskurs zum Verhältnis von Professionalität und Organisation Sozialer Arbeit, aber auch eine Anregung für die mit Konzeptionierung von Angeboten befassten Kolleg*innen der Praxis vorgelegt werden.

Schlüsselwörter: Organisation Sozialer Arbeit, Professionalität, Konzeptentwicklung, fachliche Widerständigkeit, Einrichtungs- und Angebotskonzepte

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[Articles] L’agentivité sexuelle au prisme du genre et de la migration : le cas des jeunes issu·e·s de la migration subsaharienne en Suisse

Laura Mellini, Francesca Poglia Mileti

Cet article, fondé sur les résultats d’une enquête qualitative menée auprès de jeunes issu·e·s de la migration subsaharienne vivant en Suisse, montre que les trajectoires, les représentations et les pratiques sexuelles ne peuvent pas être comprises en dehors des enjeux identitaires liés aux rapports interethniques. Face à une pluralité de normes sexuelles et de références culturelles, religieuses ou morales portées en présence dans des milieux sociaux différents (famille, communauté migrante, groupes de pairs, école, etc.), les jeunes font preuve d’agentivité sexuelle. Cette dernière varie en fonction du genre et de la migration.

Mots-clés : agentivité sexuelle, migration subsaharienne, normes sexuelles, rapports interethniques, socialisation sexuelle

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[Articles] Postures professionnelles concernant les trans­actions sexuelles impliquant des jeunes : entre souci de (sur)protection et accompagnement de la socialisation sexuelle

Myrian Carbajal & Annamaria Colombo

À partir des données récoltées dans le cadre d’une recherche sur les transactions sexuelles impliquant des jeunes, cet article s’intéresse aux postures des professionnel·le·s du travail social et de la santé face à ces pratiques. Il met en lumière différentes représentations de la place donnée à l’éducation sexuelle, entendue comme toute forme d’intervention liée à la sexualité. Entre postures de protection et d’accompagnement, peu sont celles et ceux en travail social qui se sentent légitimes d’aborder les questions d’éducation sexuelle au sein de leur travail socio-éducatif. Or, les jeunes en sont demandeuses et demandeurs. Il en découle l’importance d’offrir à ces professionnel·le·s des formations appropriées afin de mieux intégrer l’éducation sexuelle plus spécifiquement dans le travail social auprès des jeunes.

Motsclés : travail social, éducation sexuelle, jeunes, sexualité, santé sexuelle

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