[Articles] Deutungen von Wirkung im Sozialwesen: Annäherungen an einen unscharfen Begriff.

Konstantin Kehl, Sergio Gemperle, Meret Reiser & Anita Weber

Bis heute existiert kein geteiltes Verständnis von Wirkung im Sozial­ wesen. Vertiefte Kenntnisse sind hilfreich, um die kontroverse und unübersichtliche Wirkungsdebatte zu konsolidieren und ergebnisorientiert führen zu können. Der Bei­trag rekonstruiert auf der Grundlage einer Literaturanalyse die Deutungen von Wirkung in vier ausgewählten Handlungsfeldern des Sozialwesens im deutschsprachigen Raum (Justizvollzug, Fremdplatzierung, Entlastung pflegender Angehöriger, Kurzberatung). Er verdeutlicht, dass sich die Deutungen von Wirkung an den Klient:innen und gelin­genden Interventionen orientieren. Eine auffallende «Ökonomisierung» der Wirkungs­debatte bestätigt sich in der Analyse nicht.

Schlüsselwörter: Wirkung, Wirkungsorientierung, Wirkungsdimensionen, Wirkfaktoren, Sozialwesen

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[Articles] Les figures professionnelles de l’accompagnement. Analyse sociologique du travail d’accompagnement des travailleurs et travailleuses du marché complémentaire en Suisse.

Antonin Zurbuchen, Morgane Kuehni, Natalie Benelli, Spartaco Greppi, Peter Streckeisen

Notre article vise à analyser l’hétérogénéité des métiers de l’accompagnement sur le marché complémentaire en Suisse. À partir d’une enquête qualitative réalisée dans neuf dispositifs d’insertion destinés à des publics variés, nous mettrons en lumière une ligne de tension particulièrement marquée entre les professionnel·les pour qui le statut administratif, le parcours et l’histoire de vie des personnes constituent la base du travail d’accompagnement à l’insertion professionnelle (les « expert·e·s » du travail sur autrui [Lima, 2013]) et les professionel·le·s issu·e·s de différents métiers qui basent leur intervention sur l’activité de travail réalisée dans ces dispositifs (cuisine, menuiserie, tri de déchets, confection de glaces, etc.)

Mots-clés : insertion professionnelle, marché complémentaire suisse, accompagnement, sociologie du travail

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[Articles] Sachverhaltserforschung als Ermessensarbeit. Abklärungslogiken im Kontext von Hausbesuchen im Kindes- und Erwachsenenschutz

Markus Steffen, Martina Koch & Rahel Bühler

Der Artikel geht der Bedeutung von Hausbesuchen in kindes- und erwachsenenschutzrechtlichen Abklärungen nach. In der Studie wurden drei Regionen in der Deutschschweiz mit einem an der Grounded Theory orientierten Vorgehen untersucht. Die Analyse von Interviews mit Fachkräften, Falldossiers und teilnehmenden Beobachtungen zeigt, dass sich die Abklärungsarbeit mit Michael Lipskys Konzept der Street-Level Bureaucracy als eine Ermessensarbeit fassen lässt. Der rechtlich-organisationale Rahmen räumt den einzelnen Abklärenden hohes Ermessen in Bezug auf ihr Vorgehen ein. Der Zeitpunkt und die Art der Durchführung von Hausbesuchen variieren, insbesondere weil Abklärende versuchen, einen kooperativen Zugang in die Privatheit zu finden. Der Hausbesuch fungiert dabei als ein Blick in eine private Hinterbühne, mit dem ein gewisses Objektivitätsversprechen verknüpft wird. Gleichzeitig zeigen sich Prozeduren, die der Kontrolle einer grundlegenden Subjektivität in der Wahrnehmung der Privatheit von Bürger:innen dienen.

Schlüsselwörter: Kindesschutz, Erwachsenenschutz, Hausbesuche, Ermessen, Abklärungen

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[Articles] Obstacles au développement d’un instrument pour lutter contre le non-recours aux prestations sociales sous condition de ressources en Suisse romande

Anne-Cécile Leyvraz, Jean-Pierre Tabin, Camille Pellaton, Boris Fritscher, Ulysse Rosselet & Cedric Gaspoz

En Suisse comme ailleurs, de nombreuses personnes ne reçoivent pas tou­ tes les prestations sociales auxquelles elles auraient droit. Lors de la mise en œuvre d’un projet de recherche appliquée visant à lutter contre le non­recours, il a été pos­ sible d’identifier trois obstacles (fédéralisme, dépendance au sentier et propriété du problème) au développement d’un instrument pour lutter contre le non­recours. Ils sont étudiés tour à tour dans le cadre de cet article.

Mots-clés : Non-recours, prestations sociales, informatique décisionnelle, citoyenneté sociale

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[Articles] Le plaisir dans l’alimentation de fin de vie : dilemmes de l’accompagnement des personnes en situation de handicap

Amélie Rossier & Marc-Antoine Berthod

Lorsque les personnes en situation de handicap sont en fin de vie, la mission des éducatrices et éducateurs sociaux se modifie : leur accompagnement intègre une approche palliative, notamment centrée sur l’amélioration de la qualité de vie et sur la notion d’alimentation plaisir. Cet article est basé sur une recherche menée auprès de professionnel·le·s de l’intervention sociale en institution et de l’approche palliative. Il décrit les dilemmes auxquels font face ces professionnel·le·s au moment d’adapter leur mission éducative et montre les tensions qui paramètrent voire limi­tent leur intervention et leur volonté de faire plaisir aux bénéficiaires à travers les pratiques alimentaires.

Mots-clés : Accompagnement socio-éducatif, handicap, alimentation, fin de vie, approche palliative

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[Articles] L’« environnementalisation » du travail social : enjeux pour la formation et la pratique face à la crise climatique

Tristan Loloum, Marion Repetti, Alexandre Santos

La crise écologique et climatique induit de nouvelles formes d’inégalités socio-environnementales. Pourtant, environnement et climat constituent encore des points aveugles des formations et métiers du travail social. Comment l’expliquer? Dans cet article, nous émettons l’hypothèse que la persistance de modes de pensée et d’action étatique proprement «modernes» retardent l’institutionnalisation d’un «travail social environnemental» et exprimons des recommandations pour rendre les enjeux environnementaux plus présents dans la formation et la pratique en travail social.

Mots-clés : travail social environnemental, développement social local, sciences sociales, modernité

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[Articles] Wirkungsannahmen sichtbar machen: Konstruktion eines kontext-mechanismus-basierten Wirkungsmodells in der Arbeitsintegration

Zuzanna Kita, Sigrid Haunberger, Daniela Wirz, Fiona Gisler

Die Arbeitsintegration von benachteiligten Menschen in der Schweiz leistet einen Beitrag, um einem gesellschaftlich relevanten Problem entgegenzuwirken. Dieser Artikel soll eine kontext-mechanismus-basierte Wirkungsforschung stimulieren, die nicht nur danach fragt, ob Unterstützungsprozesse wirken, sondern auch die auslösenden Wirkfaktoren in den Blick nimmt. Dazu wurden Fachpersonen aus der Arbeitsintegration aus der Deutschschweiz qualitativ befragt. Die Analyse hat fallübergreifende Wirkfaktoren identifiziert, die in einem heuristischen Wirkungsmodell gebündelt wurden. Dieses mag Organisationen der Arbeitsintegration als Ausgangsbasis dienen, um eigene Wirkungsannahmen sichtbar zu machen.

Schlüsselwörter: Arbeitsintegration, Wirkungsforschung, Wirkungsmodell, realistische Evaluation, Kontext-Mechanismus-Outcome

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[Articles] Rassismus und Rassismuskritik in Sozialer Arbeit

Catrin Heite, Markus Textor, Annina Tischhauser

Dem Schriftsteller James Baldwin und klassischen Rassismustheorien folgend, blickt dieser Beitrag auf Soziale Arbeit als Akteurin innerhalb rassistischer Machtverhältnisse. Es wird diskutiert, welche Anforderungen und Verpflichtungen sich Sozialer Arbeit in Bezug auf Rassismus stellen, wie sich Soziale Arbeit bisher mit der Konstruktion von Andersheit auseinandersetzt, welche rassismuskritischen Forschungsergebnisse vorliegen und wie Prinzipien einer rassismuskritischen Haltung für die Soziale Arbeit entworfen werden können.

Schlüsselwörter: Rassismus, Rassismuskritik, Soziale Arbeit, rassismuskritische Hal-tung, Antidiskriminierung

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[Articles] Zur Bedeutung und Umsetzung von Interdisziplinarität im Organisationskontext der schweizerischen Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden (KESB)

Evelyne Thönnissen Chase, Julia Emprechtinger

Der Begriff der Interdisziplinarität fand über eine wenig formalisierte Leitidee auf Bundesebene Eingang in die 2013 neu geschaffenen KESB. In der politischen Debatte standen strukturelle Fragen der (inter-)disziplinären Besetzung und die Organisationsform im Vordergrund. Die Umsetzung der Interdiszipli- narität erfuhr in den verschiedenen Kantonen und Regionen jedoch unterschiedliche Konturierungen je nach gewählter organisationaler Rahmung, der Anordnung der Disziplinen im Spruchkörper wie auch der konkreten Fallbearbeitung bis hin zum interdisziplinär gefassten Entscheid der Behörde. Dieser Artikel zeigt auf, dass eine interdisziplinär besetzte Behörde nicht ein Qualitätsmerkmal an sich darstellt. Es müssen auf strategischer, struktureller und kultureller Ebene der Behörde Rahmenbedingungen geschaffen werden, welche interprofessionelle Zusammenarbeit innerhalb der Behörde ermöglichen, begünstigen und sicherstellen.

Schlüsselwörter: Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden, Interdisziplinarität, Organisation, Profession, interprofessionelle Zusammenarbeit

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