[Articles] Entre reconnaissance et discrimination : Les parcours d’adoption intrafamiliale des couples lesbiens en Suisse

Marta Roca i Escoda (2025)

Cet article examine l’impact d’une réforme légale importante, celle qui donne le droit aux enfants, dès 2018, d’avoir légalement deux parents de même sexe grâce à la procédure d’adoption intrafamiliale. À partir d’entretiens menés auprès des couples lesbiens naviguant à travers les procédures d’adoption, il explore les défis auxquels ils font face, notamment en ce qui concerne les relations aux professionnel·les chargé·es de superviser leurs demandes au sein des services de l’État. Malgré le fait que l’adoption serve de moyen pour reconnaître la double filiation au sein des familles existantes, le parcours est ardu et jonché d’obstacles substantiels. L’analyse montre comment, sous couvert d’égalité juridique, les familles sont confrontées à des discriminations et micro-agressions renouvelées. L’article souligne l’urgence d’aménager ce dispositif pour éviter qu’il ne produise l’effet inverse de celui escompté.

Mots-clés: adoption, familles homoparentales, services sociaux, discriminations

Continue Reading →

[Articles] Das Familiale in Pflegefamilien

Daniela Reimer, Noëmi van Oordt und Alex Knoll (2025)

Der Beitrag analysiert und diskutiert, wie verschiedene Akteur:innen der Schweizer Pflegekinderhilfe auf «Familie» Bezug nehmen. Er stützt sich dabei auf Befunde aus Gruppendiskussionen mit Fachpersonen der Pflegekinderhilfe, Interviews mit Pflegeeltern, Pflegekindern und leiblichen Kindern sowie einer Diskursanalyse von Mediendokumenten. Drei Dimensionen der Bezugnahme auf Familie sind zentral: Familie als normativer Rahmen, als Ort von Erziehung und Sozialisation und als Raum für positive emotionale Beziehungen. In allen Dimensionen zeigen sich Diskrepanzen zwischen den verschiedenen Perspektiven, welche auf Spannungsfelder verweisen: während Medien und Fachpersonen normative Vorstellungen von Pflegefamilien betonen, zeigen sich Pflegefamilien selbst diverser; die explizite Pädagogisierung in Pflegefamilien kontrastiert mit der Vorstellung impliziter Familiensozialisation; emotionale Nähe ist eine umstrittene Norm. Insgesamt balancieren Pflegefamilien zwischen der Erwartung, «einfach Familie» zu sein und professionellen Anforderungen.

Schlüsselwörter: Pflegefamilie, Erziehung, Beziehung, Familienforschung, Diskursanalyse

Continue Reading →

[Articles] Digital Media and Children’s Well-Being in Residential Care

Marion Pomey, Michele Wang and Carina Pohl (2025)

This article analyzes data from a qualitative study that aims to investigate the well-being and vulnerability of children and adolescents in residential care. The empirical findings focus on the importance of digital media for children’s and adolescents’ well-being from their perspectives. The results highlight how smartphones enable more possibilities and the creation of digital spaces for the creation and maintenance of well-being, emphasizing social relationship as the basis for autonomy, identity, safety and agency. It also reveals the importance for vulnerability associated with digital media, including unwanted attention and harassment. The results call for a balanced approach of providing protection but still maintaining participation and thus cautioning against excessive control and punitive measures regarding digital media in residential care.

Keywords: alternative care, digitalization, well-being, vulnerability, childhood studies

Continue Reading →

[Articles] Einflussnahme der Sozialdienste auf Rentenabklärungen der Invalidenversicherung

Benedikt Hassler und Christophe Roulin (2025)

Die vergangenen Reformen der Invalidenversicherung (IV) haben zu einer restriktiveren Praxis der Rentenvergabe geführt. Diesbezüglich stellt sich die Frage, wie Sozialdienste auf diese veränderte Praxis der IV reagieren. Dieser Frage wurde anhand einer konkreten Fallbeschreibung, die 31 Sozialdiensten im Rahmen qualitativer Interviews zur Bearbeitung vorgelegt wurde, nachgegangen. Die Resultate zeigen, dass die Sozialdienste versuchen, das Abklärungsverfahren zu beschleunigen, die Klient*innen in ihrer Mitwirkungspflicht zu unterstützen und gegen abschlägige Entscheide rechtlich vorzugehen.

Schlüsselwörter: Sozialhilfe, Armut, Invalidenversicherung, Schweiz, Vignettenstudie

Continue Reading →

[Articles] Le travail social, une discipline académique? Une contribution au débat à partir de la littérature francophone

Annamaria Colombo (2024)

Cet article se veut une contribution au débat sur le travail social comme discipline scientifique, sur la base d’un aperçu critique des débats francophones actuels. À partir des cas de la France, du Québec et de la Suisse romande, il montre qu’il est nécessaire de situer ces débats dans leurs contextes historiques et institutionnels respectifs, mais aussi qu’il est aussi possible d’identifier des logiques transversales au-delà des enjeux locaux. Il se termine sur des ouvertures invitant à développer une réflexion commune, au-delà des antagonismes et des particularités locales (sans pour autant les nier).

Mots-clés : Travail social, discipline scientifique, interdisciplinarité, justice sociale, Suisse.

Continue Reading →

[Articles] [Dossier 2024] Travailler à l’Office des mineurs entre 1950 et 1980 : quel pouvoir d’appréciation pour les assistant·es sociaux·ales ?

Aurore Müller (2024)

Cette contribution interroge la tension entre contrôle social et pouvoir d’appréciation que les assistant·es sociaux·ales peuvent exercer dans le cadre de leur travail quotidien à l’Office des mineurs du canton de Neuchâtel. S’appuyant sur un corpus de dossiers individuels, elle questionne le rôle d’agent de terrain de ces professionnel·les et montre comment leur intervention évolue auprès des familles entre 1950 et 1980.

Mots-clés: assistant·es sociaux·ales, placement, travail social, contrôle social, pouvoir d’appréciation

Continue Reading →

[Articles] [Dossier 2024] Koordinieren zwischen Staat und Gemeinnützigkeit. Historische Zugänge und aktuelle Debatten zur Koproduktion von Wohlfahrt in der Schweiz

Markus Bossert, Gisela Hauss und Kevin Heiniger (2024)

Kritik an fehlenden übergreifenden Standards und Regulierungen gehört seit den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zum Sozialwesen der Schweiz. In der Kritik stand eine historisch gewachsene, hochgradig fragmentierte und dezentralisierte Fürsorgelandschaft. Der vorliegende Beitrag folgt dem im 20. Jahrhundert tätigen Dachverband Schweizerische Landeskonferenz für Sozialwesen (LAKO) in seinem Bestreben, zu koordinieren und zu vereinheitlichen, und zieht die Frage nach der Koproduktion von Wohlfahrt bis in die Gegenwart hinein. Die gegenwärtige Praxis der Sozialstaatlichkeit wird damit aufgrund ihrer Geschichte neu diskutierbar.

Schlüsselwörter: Sozialwesen, Soziale Arbeit, Verbandspolitik, Koproduktion von Wohlfahrt, Schweiz

Continue Reading →

[Articles] [Dossier 2024] Entwicklungslinien der Betrieblichen Sozialen Arbeit in der deutschen Schweiz. Positionierung und Legitimierung im Wirtschaftssystem

Alan Canonica und Edgar Baumgartner (2024)

Dieser Beitrag befasst sich mit der historischen Entwicklung der Betrieblichen Sozialen Arbeit in der Schweiz bis in die 1980er Jahre. Es wird zum einen die Frage verfolgt, wie und aus welchen Gründen die Betriebliche Soziale Arbeit in der Schweiz entstanden ist. Zum anderen wird danach gefragt, wie sich die Betriebliche Soziale Arbeit in verschiedenen historischen Phasen legitimiert hat und wie sie ihren Zuständigkeitsbereich reklamierte. Aus systemischer Sicht ‹dockt› die Soziale Arbeit an ausdifferenzierte primäre Funktionssysteme an, um die dort auftretenden, spezifischen Integrations- und Lebensführungsprobleme von Individuen zu bearbeiten.

Schlüsselwörter: Betriebliche Soziale Arbeit, Geschichte der Sozialen Arbeit, Professionelle Zuständigkeit, Betriebliche Sozialpolitik

Continue Reading →

[Articles] Die Soziale Arbeit im Spiegel des kantonalen Sozialhilferechts

Pascal Coullery und Dominik Grob (2024)

Der Artikel dreht sich um die Frage, welche Bedeutung und Rolle die kantonalen Sozialhilfegesetze der professionellen Sozialen Arbeit im Vollzug der Sozialhilfe zuschreiben. Die Analyse zeigt, dass die Soziale Arbeit sowohl in der Struktur (Organisation, Qualifikation des Personals) wie im Verfahren der Sozialhilfe (Entscheidkompetenzen) rechtlich schwach verankert ist. Der Zugang zu professioneller Sozialer Arbeit ist föderalistisch derart unterschiedlich geprägt, dass sich die Frage stellt, inwieweit diese Heterogenität im Bereich existenzsichernder Leistungen sozialpolitisch tolerierbar ist.

Schlüsselwörter: Sozialhilfe, Soziale Arbeit, Recht, Föderalismus, Zugang

Continue Reading →

[Articles] [Dossier 2024] Erwachsenenschutz als pädagogische Aufgabe? Die Aufhebung von widersprüchlichen Handlungsorientierungen im Arbeitsbündnis

Lukas Neuhaus und Roland Becker-Lenz (2024)

Das Schweizerische Zivilgesetzbuch definiert als Zweckbestimmung von erwachsenenschutzrechtlichen Massnahmen die Erhaltung und Förderung von Selbstbestimmung. Gleichzeitig sollen das Wohl und der Schutz von Menschen gewährleistet werden, die dazu selbst nicht in der Lage sind. Diese gesetzliche Verpflichtung auf das Wohl und den Schutz wird in der Regel als Spannungsverhältnis zwischen Schutz und Selbstbestimmung gedeutet. In anderen Praxisfeldern wird eine solche Konstellation als ‹Doppeltes Mandat› begriffen. Im vorliegenden Beitrag soll gezeigt werden, dass sich das Spannungsverhältnis auflösen lässt, wenn die Massnahmen des Erwachsenenschutzes als pädagogische verstanden und in einer Arbeitsbündnislogik bearbeitet werden.

Schlüsselwörter: Erwachsenenschutz, Selbstbestimmung, Arbeitsbündnis, Professionalisierung, Doppeltes Mandat

Continue Reading →